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Chronologie einer Krankheit 2024 

Gehe zu Tag 693/-20% 13.06.2024

Tag 607/60% 19.03.2024

Chemo Nr. 20

Von 85% auf 60% auf 70%

Die Nacht brachte die üblichen Nebenwirkungen, Übelkeit, Schwindel und nervöse Beine.
Wegen der Beine war ein Neurologe bei mir und hat mir nun ein Medikament verschrieben, das das nervöse Zittern aufgrund der Polyneuropathie unterdrückt. Das soll mir helfen, besser einschlafen zu können. Die Blutwerte sind alle im Normbereich und die Entzündungswerte
C-reaktives Protein (CRP) haben sich von 66mg/l auf 33mg/l halbiert. Was immer noch extrem hoch ist, aber immerhin.

Fentanyl, Tilidin, Novalgin, Oxycodon – was sich anhört wie eine Girl Group aus Griechenland, ist die Ansammlung von Schmerzmitteln und Opiaten, die ich zur Linderung eingenommen habe bzw. hatte

„Hatte“ deshalb, weil ich zurzeit schmerzfrei bin und die Opiate auf eigenen Wunsch abgesetzt habe. Die Entzugserscheinungen sind nicht ohne, aber erträglich.
Wenn es mal wieder etwas schmerzhafter wird, dann nehme ich höchstens noch die Novalgin-Tropfen.

Wie schon bei der ersten Chemo habe ich das Gefühl, dass die zusätzliche Medikation mit Zometa (Bisphosphonat) mir die Schmerzen wieder genommen hat. Wenn sich das bestätigt, werde ich zumindest das Zometa so lange wie möglich infundieren lassen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Donnerstag der D-Day der Chemoaktivität ist, aber beim letzten Mal waren die Nebenwirkungen eher erträglich.

„Krebs ist wie ein Picknick im Regen… man muss das Beste daraus machen!“

Tag 623/85% 03.04.2024

Chemo Nr. 21

Nun ist das nächste Lebenselixier in mir drin, diese löbliche Bezeichnung deshalb, weil ich einen Tag vor der Chemotherapie extreme Gelenkschmerzen im Beckenbereich hatte.
Kaum habe ich das Knochenmedikament Zometa bekommen, sind die Schmerzen verschwunden.

Jetzt warte ich wieder auf die Reaktion dieser Chemotherapie. Die letzten Therapien haben kaum negativ reagiert, so dass ich sehr optimistisch bin.

Da mein Leben irgendwie weitergeht und mein Lebensmut und meine Lebensfreude ungebrochen sind, habe ich mich entschlossen, mein altes Hobby, die Fotografie, wieder zu aktivieren.

Es hat keinen Sinn, sich nur auf die Krankheit zu konzentrieren, solange warmes Blut in meinen Adern fließt, werde ich aktiv am Leben teilnehmen, basta.

Hier eine kleine Auswahl meiner damaligen ersten Gehversuche

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Tag 636/30% 16.04.2024

Chemo Nr. 22

Von 90% der gefühlten Gesundheit auf 30%. Die 22 Chemo hat leider wieder voll zugeschlagen.
Letzte Woche bin ich noch in Summe 34km am Gardasee gewandert und gestern konnte ich nicht einmal eine 5cm Stufe ohne Schmerzen begehen. Solche extremen Knochenschmerzen hatte ich zuletzt im Februar. Vielleicht liegt es auch am Wetter, denn der erneute Kälteeinbruch hat auch im Februar schon eine Rolle gespielt.

Jetzt nehme ich wieder die Schmerztabletten (Oxycodon), die ich abgesetzt hatte, bis die Schmerzen erträglicher sind. Leider bekomme ich das Zometa nur alle 4 Wochen, denn dieses Medikament nimmt mir die Schmerzen. Jammerschade kann es nur alle vier Wochen verabreicht werden.

Der Kampf geht weiter

Tag 649/70% 30.04.2024

Chemo Nr. 23

Die vorletzte Chemo ist eingelaufen und macht kaum Probleme. Was ich von der letzten Woche nicht behaupten kann. Da hatte ich zwei sehr unvermittelte Schmerzattacken in meinem Gerippe.

Statistik über 649Tage

Die Schmerzen waren auf einer Skala von 0-10 bei 11, so dass ich wieder die Opiate Fentanyl und Oxycodon nehmen musste.

Bei dieser Chemo war wieder Zometa dabei und die Hoffnung ist groß, dass es mir die Schmerzen wieder beständig nehmen wird.

Willenskraft ist neben der modernen Medizintechnik eine der wirksamsten Waffen im Kampf gegen den Krebs. Wenn wir glauben, dass wir geheilt werden, werden wir geheilt. Wenn wir glauben, dass wir es nicht schaffen, werden wir es nicht schaffen.

Wenn der Geist leidet, spürt es der Körper. Stress hat neben physische vor allem körperliche Symptome. Hoffnungslosigkeit kann den Zustand verschlimmern, während Hoffnung und der Wille zu leben den Zustand drastisch verbessern können.

Pack mas wiada

Tag 663/60% 14.05.2024

Chemo Nr. 24

Die vorerst letzte Chemo ist eingelaufen und macht kaum noch Probleme. Was ich von der letzten Woche wieder nicht behaupten kann. Die Schmerzattacken wiederholen sich in kürzeren Abständen und haben an Intensität zugenommen. Auch die Entzündungswerte sind bedrohlich angestiegen, normal sind 5mg/l C-reaktives Protein bei mir sind es 55mg/l

Eigentlich bin ich ein Feind von Medikamenten, aber in diesem Fall bin ich sehr froh, dass es sie gibt. Die Schmerzen sind auf einer Skala von 0 bis 10 bei 15, also nehme ich wieder die Opiate Fentanyl und Oxycodon.

Nach Rücksprache mit der behandelnden Ärztin kann der Auslöser der Entzündung mehrere Ursachen haben. Da ich in der guten Woche viel im Garten gearbeitet habe, liegt der Verdacht nahe, dass die Metastasen zur Aktivität angeregt wurden und sich dadurch die Knochenhaut entzündet hat. Es könnte aber auch der Verzehr von rotem Fleisch sein. Was für eine Vielzahl von Entzündungen verantwortlich ist, vor allem bei Tumorerkrankungen.

Jetzt werde ich die zwei Wochen bis zum Staging nutzen, um mich entsprechend ruhig zu verhalten und mich ernährungstechnisch zurückzunehmen.

„Positiv zu denken bedeutet nicht, dass man immer glücklich und zufrieden sein muss. Es bedeutet, dass man auch an schweren Tagen weiß, dass es wieder bessere Tage geben wird.“

 

TaTag 679/20% 31.05.2024

Manchmal fühle ich mich wie ein Maiskolben, bei dem der Krebs nach und nach die Maiskörner auffrisst. Es gibt jeden Tag andere kleine Beschwerden, die ich nicht einordnen kann. Früher hätte ich gesagt „es zwickt und zwackt“ im Alter, aber mit Krebs im Nacken hört man ganz anders in den Körper hinein. Bei vielen verschwinden die Symptome von selbst, aber das ist bei einer Krebserkrankung nicht der Fall, denn die Beschwerden sind von Dauer und kommen zu den anderen Symptomen hinzu.

Im Moment werden die Schmerzintervalle immer häufiger und schmerzhafter. Ich glaube, ich muss bald ins Krankenhaus und weiß nicht, wie es weitergeht und ob ich es je wieder verlassen werde. Sobald ich auf dem Rücken liege, werden die Schmerzen so unerträglich, dass ich wieder aufstehen muss und mit einer Handvoll Opiate auf Linderung hoffe.

Das Staging wurde auf den dritten Juni verschoben erst dann werde ich sehen, wie es weiter geht.

Viele Körner habe ich nicht mehr

Tag 686/60% 06.06.2024

Das vierte Staging hat leider nicht dazu geführt, die Ursache für meine Schmerzattacken zu finden.

Auch das MRT brachte keine klare Antwort. Immerhin hat die sechste Punktion den gewünschten Erfolg gebracht und ich kann wieder richtig durchatmen.

Da die Schmerzen merkwürdigerweise nur auftreten, wenn ich etwas gegessen oder getrunken habe, wird heute eine Magenspiegelung gemacht, um die Ursache der Schmerzattacken zu finden. Die Schmerzen sind so stark, dass es einem die Beine wegzieht. Vor allem wenn ich mich hinlege, ist es nicht mehr auszuhalten, der Schmerz beginnt in der Hüfte und zieht dann in die Beine, die brennen und stechen und ich muss sofort wieder aufstehen, dann dauert es gut eine Stunde, trotz erhöhter Medikation, bis der Schmerz nachlässt.

Die Schmerzen sind so heftig, dass ich die ganze Zeit darum kämpfen muss, nicht in Ohnmacht zu fallen.

Ich hoffe, dass die Ursache bald gefunden wird, denn dauerhaft die starken Opiate zu nehmen kann nicht die Lösung sein.

So, die Magenspiegelung ist durch und das Ergebnis ist erfreulich nur mit dem Problem dass der Magenkrebs nicht schuld an den Schmerzen ist.

Der Tumor ist verkleinert und die Flüssigkeit im Rippenfell ist auch ohne Tumormarker 👍👋👊🤞🤜🤛.

Jetzt werden die Nerven im Rückenmark verdächtigt und ein Neurologe wird sich darum kümmern.

Fazit: es sieht gar nicht so schlecht aus. Bis jetzt geht Runde 3️⃣ nach Punkten auf mich 🥊🥊🥊

Tag 693/-20% 13.06.2024

Elfter Tag im Krankenhaus.

CT, MRT, Gastroskopie, Blutkulturen, Röntgen, Drainagen, Spinalpunktion, venöse und arterielle Blutentnahme, verschiedene Medikamente, Sauerstoff, Sauerstoff mit Inhalator, Zometa und ein weiteres CT

Man kann nicht sagen, dass die Ärzte hier im Krankenhaus nichts unversucht gelassen hätten, um mich von den kolikartigen Schmerzen und der extremen Atemnot zu befreien.

Die Schmerzen treten vor allem nach dem Essen/Trinken auf und diese vor allem im Liegen. Sie sind dann so stark, dass ich Opiate in der höchsten Dosierung bekomme. Gott sei Dank sind die Schmerzen nach einer Stunde weg.

Zu den Schmerzen kommt eine extreme Atemnot. Um eine Embolie auszuschließen, ist ein weiteres CT erforderlich. Keine Embolie, aber Verdacht auf eine kalte Pneumonie.

Die Atemnot ist so schlimm das ich es kaum ins Bad schaffe ohne mehrmals Sauerstoff zu tanken. Es sind mehrere Therapien angedacht deren aussehen ich demnächst mitgeteilt bekomme.

Positiv ist das der Krebs kleiner geworden ist, die Metastasen unverändert sind und die Rückenmarkspunktion keine Anzeichen von Tumormarkern hat.

Trotzdem fühle ich mich wieder positiv bestätigt, die Ärztin und das Pflegepersonal sind so engagiert, dass ich behaupten würde, in einem anderen Krankenhaus weniger Zuwendung zu bekommen. Vielen Dank dafür.

Ergänzung 1: Heute gab es noch ein UKG dort wurde festgestellt das ich evtl. ein Loch in einer Herzklappe habe (Ich nehme aber auch alles mit 😂) und morgen gibt es eine Lungenbiopsie 

Ergänzung 2: habe seit zwei Stunden Nasenbluten und habe nun ein Nasen-OB bekommen

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